Misereor: Fehlender Strom behindert Gesundheitsversorgung in Afrika

Misereor: Fehlender Strom behindert Gesundheitsversorgung in Afrika

Aachen (epd). Das Hilfswerk Misereor befürchtet durch die mangelnde Stromversorgung in Afrika große Nachteile bei der weiteren Entwicklung der betroffenen Länder. Derzeit lebten etwa 600 Millionen Menschen in Afrika ohne gesicherte Stromversorgung, teilte die katholische Organisation am Freitag in Aachen anlässlich des Weltgesundheitstages (7. April) mit. Das seien mehr als 40 Prozent der gesamten Bevölkerung des Kontinents.

Die mangelnde Verfügbarkeit von Energie habe in vielen Lebensbereichen „gravierende Konsequenzen“, die sich aufgrund des prognostizierten Bevölkerungswachstums in den kommenden Jahren noch verschärfen könnten, hieß es. Ganz besonders groß seien die Folgen bei der medizinischen Versorgung.

In Ländern wie der Demokratischen Republik Kongo, Sambia oder Somalia unterstütze Misereor deshalb über Partnerorganisationen Gesundheitseinrichtungen beim Bau von Photovoltaik-Anlagen und der Ausbildung von Solartechnikern. Im Kongo hätten nur neun Prozent der 105 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Zugang zum öffentlichen Stromnetz. „Das führt dazu, dass auch in Krankenhäusern Licht oft nur mit Kerzen, Petroleumlampen, Taschenlampen oder Dieselgeneratoren erzeugt werden kann“, sagte die Kongo-Verantwortliche Renate Leyens.