Hilfsorganisation: Versorgung aus der Luft für Gaza reicht nicht

Hilfsorganisation: Versorgung aus der Luft für Gaza reicht nicht

Frankfurt a.M. (epd). Die Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) hält die Versorgung der Menschen im Gaza-Streifen aus der Luft nicht für ausreichend. Die Verteilung von abgeworfenen Gütern sei unsicher und ineffektiv, sagte Ciarán Donnelly, Vizepräsident für Krisenreaktion des IRC, am Mittwoch. Die Menschen im Gaza-Streifen müssten um die Güter kämpfen, wenn diese am Boden ankämen.

Der Landweg sei die bessere Lösung zur Versorgung der Zivilbevölkerung, sagte Connelly. Es brauche 500 Lastwagenladungen täglich, um die Menschen im Gaza-Streifen mit dem Allernötigsten zu versorgen. Im gesamten Februar seien es aber nur 2.300 Lastwagenladungen gewesen. Connelly forderte Israel zu einer Feuerpause und zur Öffnung von Landwegen auf.

Der Teamleiter des IRC für Gaza, Arvind Das, berichtete von einer beginnenden Hungerkrise. Unterernährung und deren Folgen seien mittlerweile überall in Gaza zu erkennen. Die Herausforderung sei nicht nur, Lebensmittel und Medikamente in den Gaza-Streifen zu bringen, sondern auch, sie dort zu verteilen. Kämpfe und zerstörte Infrastruktur erschwerten dies. Kinder und Schwangere seien von mangelnder Versorgung besonders betroffen.

Connelly wies darauf hin, dass die Gefahr einer Hungerkrise nicht durch Unterernährung allein drohe. In solchen Lagen gebe es meist wesentlich mehr Opfer durch eigentlich gut beherrschbare Krankheiten, gegen die den Menschen Abwehrkräfte fehlten, als durch den Hunger selbst, sagte er.