Neues Kuzio-Kirchenfenster

Fenster Ulmer Münster
epd, Thomas Heckmann
Das Pfingstfenster ist das größte Fenster der Neugestaltung.
Ulmer Münster
Neues Kuzio-Kirchenfenster
Am Samstag wurde in der größten evangelischen Kirche Deutschlands ein neues Fenster eingeweiht. Die 14,50 Meter hohe und 2,50 Meter breite Glasmalerei zum Thema "Pfingsten" ersetzt die Notverglasung eines 1944 durch Bomben zerstörten Fensters.

 Das Ulmer Münster hat ein weiteres Kunstwerk. Der Glaskünstler Thomas Kuzio sagte, er habe die bildliche Umsetzung von Pfingsten für sein neues Fenster gewählt, weil das Geschehen an diesem Fest eine zentrale Bedeutung für Christen habe.

Das Pfingstfenster im nördlichen Kirchenschiff liege direkt im Blickfeld der Kanzel und sei dadurch ein "Geschenk für die Gottesdienstgemeinde", sagte die Ulmer Regionalbischöfin Gabriele Wulz. Der Ulmer Dekan Torsten Krannich sieht das Fenster als einen wichtigen Schritt zur Vervollständigung des Münsters, das als Tourismusmagnet von rund einer Million Menschen im Jahr besucht wird.
Das neue Kirchenfenster wurde durch eine Spende des Ulmers Siegfried Wacker in Höhe von 410.000 Euro realisiert. Wie ein Sohn des Stifters sichtlich bewegt sagte, wollte sein Vater die Verbundenheit der Ulmer mit ihrem Münster ausdrücken. Ein Grund sei auch dessen Wiedereintritt in die evangelische Kirche gewesen.

Das Pfingstfenster steht in einem Zyklus des Glaskünstlers Kuzio aus Sommerdorf in Mecklenburg, der viele Fenster in bedeutenden deutschen Kirchen gestaltet hat: Von Kuzio stammen im Seitenschiff des Ulmer Münsters bereits die Fenster "Weltbetrachtung", "Lichtwerdung", "Paradiesgarten" und "Baum des Lebens". Auch diese Kunstwerke, die wie das neue Fenster von der Glaswerkstatt Sander in Paderborn produziert wurden, sind aus Einzelspenden finanziert. Bereits in Arbeit ist laut Dekan Krannich ein neues Glaskunstwerk mit dem Titel "Gnade", das ebenfalls die Notverglasung eines im Krieg zerstörten Fensters der historischen Kirche ersetzen soll.