Käßmann: "Hauptsache Kinder" muss im Gesundheitswesen gelten

Käßmann: "Hauptsache Kinder" muss im Gesundheitswesen gelten

Berlin (epd). Die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, fordert von der Politik einen Paradigmenwechsel in der Gesundheitspolitik. Statt „Hauptsache, billig!“ müsse es „heißen: Hauptsache, unsere Kinder im Land sind gut versorgt!“, schreibt die ehemalige Landesbischöfin von Hannover in ihrer Kolumne „Eine Frage der Haltung“ in der „Bild am Sonntag“.

Die aktuelle Lage mit Liefer-Engpässen bei wichtigen Arzneien wie Fiebersaft für Kinder kritisiert Käßmann darin als „beschämend für unser Land, das sich doch so gern zu den führenden Industrienationen zählt“. Grundlegend wichtige Medikamente für Kinder müssten „schlicht zur Verfügung stehen“.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) reagiere auf die Liefer-Engpässe bei Medikamenten für Jungen und Mädchen mit dem Vorhaben, die Produktion in der Europäischen Union zu stärken. Das sei „gut so. Aber es sollte schnell gehen!“ Denn Familien fingen schon an, Fiebersaft aus Angst vor der nächsten Erkältungswelle zu horten, warnte Käßmann.