Vatikan-Text für eine synodale Kirche begrüßt

Vatikan-Text für eine synodale Kirche begrüßt
Bischof Bätzing würdigte Text als Meilenstein - Katholische Laien: "Ermutigend"
Papst Franziskus hat einen Reformprozess in der katholischen Kirche eingeleitet. Endziel ist die Weltbischofssynode in Rom 2023. Alle Katholiken weltweit sollen sich darin einbringen. Bei deutschen Katholiken rennt er damit offene Türen ein.

Bonn (epd). Das am Dienstag in Rom vorgestellte Vatikan-Dokument für eine synodale Kirche ist bei Katholiken in Deutschland auf Zustimmung gestoßen. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, würdigte den Text als Meilenstein. Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg, sieht darin eine „Ermutigung“. Der Synodale Weg in Deutschland und anderen Ländern ergänze sich aufs Beste mit der geplanten Weltsynode in Rom.

In Rom ist am Dienstag das Vorbereitungsdokument „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“ zur kommenden Weltbischofssynode veröffentlicht worden. Der synodale Prozess soll laut „Vatican News“ am 9. und 10. Oktober in Rom und am 17. Oktober in den Teilkirchen eröffnet werden. Der Prozess soll 2023 im Vatikan abgeschlossen werden.

In Deutschland hat der auf zwei Jahre angelegte sogenannte Synodale Weg bereits Ende 2019 begonnen. Der Reformprozess wurde von Bischofskonferenz und Zentralkomitee initiiert. Vier Bereiche stehen im Zentrum: Neben der Rolle der Frau in kirchlichen Ämtern und der katholischen Sexuallehre wird auch über klerikalen Machtmissbrauch und die Zukunft des Priesteramts gesprochen. Die nächste große Plenarsitzung des Synodalen Weges in Deutschland findet vom 30. September bis 2. Oktober in Frankfurt am Main statt.

„Der Synodale Weg, den Papst Franziskus mit der ganzen Kirche geht, und der Synodale Weg in Deutschland sind zwei Wege, die ein gemeinsames Ziel haben: die Frohe Botschaft des Evangeliums heute unter den 'Zeichen der Zeit' sichtbar und lebbar zu machen“, fügte Bätzing hinzu. Beide Wege ergänzten einander.

Zentralkomitee-Präsident Sternberg erklärte, Rom habe erkannt, dass „eine andere Zukunft für die Kirche und für ihre Institutionen“ vorstellbar sei als die, die sich bei Verharren im jetzigen Zustand abzeichne. Laut Sternberg stärkt Papst Franziskus das Prinzip der Synodalität: „Franziskus will eine synodale Kirche“. Das Dokument aus Rom formuliere ausdrücklich, dass es „ein Grund großer Hoffnung“ sei, „dass nicht wenige Kirchen schon Treffen und mehr oder weniger strukturierte Prozesse“ eingeleitet hätten.

Nach Ansicht des Bischofs-Konferenz-Vorsitzenden Bätzing setzt Papst Franziskus damit „weiterhin konsequent um, was er unter Synodalität versteht“. Er sei dankbar, dass das Dokument nun auch offiziell im Blick auf den weltweiten kirchlichen Prozess ausdrücklich von einem „Synodalen Weg“ spreche und „die schon begonnenen Prozesse in verschiedenen Ländern wertschätzt.“