Nordkirche: Zehn-Punkte-Plan soll sexuellen Missbrauch verhindern

Nordkirche: Zehn-Punkte-Plan soll sexuellen Missbrauch verhindern
"Es bleibt ein furchtbares Thema, das an die Seele geht", sagte die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs beid er Vorstellung des Programms, das Missbrauchsfälle in Zukunft verhindern soll.

Mit einem Zehn-Punkte-Plan will die evangelische Nordkirche künftig sexuellen Missbrauch in ihren Gemeinden und Einrichtungen verhindern. Damit reagierte die Nordkirche auf den 500 Seiten starken Abschlussbericht der Unabhängigen Kommission, der insbesondere die Missbrauchsfälle in der Gemeinde Ahrensburg bei Hamburg aufklären soll. So sollen eine neue Arbeitsstelle für sexualisierte Gewalt und ein Kriseneingriffsteam eingerichtet werden. Dazu kommen neue Richtlinien für die Kinder- und Jugendarbeit. "Es bleibt ein furchtbares Thema, das an die Seele geht", sagte die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs am Dienstag bei der Präsentation.

###mehr-artikel###

Der Ahrensburger Pastor Dieter K. hatte eingeräumt, über Jahrzehnte hinweg Jugendliche missbraucht zu haben und quittierte daraufhin den Dienst. Öffentlich bekannt wurden die Taten erst 2010, als ein Opfer die damalige Hamburger Bischöfin Maria Jepsen informierte. Neun Opfer, 24 Zeitzeugen und 16 kirchliche Mitarbeiter wurden für den Bericht befragt. Bischöfin Jepsen trat im Juli 2010 zurück.

Zur Unabhängigen Kommission gehören Ursula Enders, Mitbegründerin und Leiterin von "Zartbitter Köln", die Bonner Rechtsanwältinnen Petra Ladenburger und Martina Lörsch sowie der Hamburger Erziehungswissenschaftler Dirk Bange.