Zeitungsauflagen im Sinkflug: FAZ verliert 13 Prozent

epd-bild / Matthias Rietschel
Die Auflage der Tageszeitungen sinkt weiter.
Zeitungsauflagen im Sinkflug: FAZ verliert 13 Prozent
Die deutschen Tageszeitungen verlieren weiter Auflage. Auch bei den Wochenzeitungen, den Publikumszeitschriften und den aktuellen Magazinen geht der Trend in diese Richtung.

Berlin (epd)Die Auflage der deutschen Tageszeitungen befindet sich weiter im Sinkflug. Im dritten Quartal 2015 wurden durchschnittlich pro Erscheinungstag 18,5 Millionen Exemplare und damit 4,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum verkauft, wie die Auflagenkontrolle IVW am Mittwoch in Berlin mitteilte. E-Paper-Verkäufe sind hier bereits eingerechnet. Im Jahr 2005 lag die Gesamtauflage der Zeitungen noch bei 25,4 Millionen Stück.

Besonders hart traf es im abgelaufenen Quartal die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ), die mehr als 13 Prozent ihrer Auflage verlor und nur noch 264.628 Exemplare verkaufte (Montag bis Samstag). Der größere Teil des Rückgangs ist allerdings auf eine starke Reduzierung der Bordexemplare für Flugzeuge und Bahnen zurückzuführen. Ähnliche Werte ergaben sich für die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung", die knapp 13 Prozent verlor und 276.030 Stück absetzte.

"Die Zeit" annähernd stabil

Die "Welt", die ihre Ausgabe zusammen mit dem Tabloid-Ableger "Welt kompakt" ausweist (Montag bis Freitag), baute ebenfalls deutlich ab. Das Springer-Blatt verkaufte trotz einer Erhöhung der Bordexemplare nur noch 192.396 Stück und damit gut fünf Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Moderater war der Rückgang bei der "Süddeutschen Zeitung", die zwei Prozent ihrer Auflage verlor und 372.211 Stück absetzte.

Die Wochenzeitungen verloren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ebenfalls 4,4 Prozent ihrer Auflage, wie die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) mitteilte. Sie kamen auf durchschnittlich 1,7 Millionen Exemplare pro Woche. Ein knappes Drittel davon ging auf das Konto der Wochenzeitung "Die Zeit", die sich mit 496.946 Exemplaren annähernd stabil halten konnte.

Die Publikumszeitschriften bauten insgesamt um 3,6 Prozent ab, ihre durchschnittliche Gesamtauflage betrug im dritten Quartal 98,9 Millionen Stück. Bei den aktuellen Magazinen verloren "Spiegel" und "Stern" jeweils mehr als fünf Prozent. Während der "Spiegel" noch 830.349 Stück verkaufte, setzte der "Stern" 734.859 Exemplare ab. Der "Focus" verkaufte 500.480 Stück, das waren 2,6 Prozent weniger als im Vorjahresquartal.