Fernseh-Vorschau: Nagasaki, Internet-Abend und die neuen Großeltern

Eine junge Frau liegt auf der Couch und hat eine Fernbedienung in der Hand.
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Fernseh-Vorschau: Nagasaki, Internet-Abend und die neuen Großeltern
Was lohnt sich im Fernsehen vom 1. bis 7. August?
Evangelisch.de blickt auf die Fernsehwoche - wo lohnt sich das Einschalten im Fernsehen vom 1. bis 7. August?

1. August, 20.15 Uhr, WDR Fernsehen: "Pilgerfahrt nach Padua"

Es ist keineswegs notwendig, mit den Sitten und Gebräuchen der katholischen Kirche vertraut zu sein, um diese Komödie genießen zu können, aber sie macht dann deutlich mehr Spaß: Jedes Jahr veranstaltet ein Rosenheimer Pfarrer eine Pilgerfahrt nach Padua, damit sich seine Schäfchen näher kommen. Der Film ist schon allein wegen der bösen Dialoge zwischen Gisela Schneeberger und Herbert Knaup sehenswert.

2. August, 22.35 Uhr, Arte: "Kundun"

In seinem großartig bebilderten biografischen Epos schildert Martin Scorsese die Kindheit und Jugend des einfachen Bauernsohns Tenzin, der 1937 im Alter von zwei Jahren als Inkarnation des Dalai Lama anerkannt und in einem Kloster zum geistlichen Oberhaupt erzogen wird. Gleichzeitig erzählt der Film die wechselvolle Geschichte Tibets, das 1950 von den Chinesen besetzt wird.

3. August, 23.45 Uhr, ARD: "Nagasaki - Warum fiel die zweite Bombe?"

Dieser Film wird nicht dazu führen, dass die Geschichtsbücher umgeschrieben werden müssen, aber interessant ist das, was verschiedene amerikanische und japanische Historiker vor der Kamera äußern, allemal: Sie sagen, die Bombardierung der Stadt habe vor allem Testzwecken gedient. Weitere Dokumentationen zum Jahrestag der Bombardierungen Hiroshimas und Nagasakis zeigen unter anderem Arte am 4. August um 20.15 Uhr ("Countdown in ein neues Zeitalter: Hiroshima") sowie am 5. August ZDF Kultur ab 20.15 Uhr ("Lise Meitner – Die Mutter der Atombombe" und "Hiroshima, Nagasaki – Atombombenopfer sagen aus") und Phoenix ("Hiroshima", 22.15 Uhr).

4. August, 0.15 Uhr, ZDF: "Einer wie Bruno"

"Einer wie Bruno" ist eine sehenswerte Tragikomödie mit Christian Ulmen als geistig zurückgebliebener Vater, der von seiner 13jährigen Tochter betreut wird. Aber nun kommt das Mädchen in die Pubertät und hat keine Lust mehr auf den Rollentausch. Ulmen trägt mitunter etwas zu dick auf, doch die junge Lola Dockhorn spielt herausragend. Der Sendeplatz dagegen ist absurd. Der Film ist in Kinokoproduktion mit der Redaktion des Kleinen Fernsehspiels entstanden und läuft daher erst nach Mitternacht.

4. August, 22.50 Uhr, Arte: "The Man Who Saved the World"

Der Dokumentarfilm erzählt die wahre Geschichte eines Mannes, der eine nukleare Katastrophe verhindert hat: In der Nacht vom 26. auf den 27. September 1983 lösen Sonnenreflexe in der Atmosphäre über den USA in Russland einen Raketenalarm aus. Der für die Satellitenüberwachung zuständige Offizier widersteht dem Impuls, den Kreml zu alarmieren, weil er den Amerikanern schlicht keinen atomaren Erstschlag zutraut. Der Film rekonstruiert die Ereignisse dieser Nacht.

5. August, 20.15 Uhr, ARD: "Auslandseinsatz"

Mit dem Dokudrama "Eine mörderische Entscheidung", der Rekonstruktion der Ereignisse in Kunduz, hat die ARD 2013 den definitiven Afghanistanfilm drehen lassen. Ein Jahr zuvor aber gab es bereits "Auslandseinsatz", ein Drama, dass die Bundeswehrsoldaten in Afghanistan mit einer Gewissensfrage konfrontiert. Zentrale Figuren sind zwei Männer, deren Freundschaft zu zerbrechen droht: Der eine will eingreifen, als die Taliban ein Mädchen und eine Entwicklungshelferin verschleppen, der andere will sich, den Befehlen entsprechend, raushalten. Am Ende siegt zwar die Moral, doch das ändert nichts am grundsätzlichen Dilemma: Die Bundeswehrangehörigen mögen mit den besten Absichten nach Afghanistan gekommen sein, und vielleicht tragen sie sogar zu einer Lösung bei; aber sie sind auch Teil des Problems.   

5. August, ab 20 Uhr, ZDF Info: Themenabend Internet

ZDF Info widmet dem Internet einen kompletten Abend, der unter anderem aufzeigen soll, wie sehr YouTube & Co. mittlerweile unser Leben beeinflussen. Den Auftakt macht um 20.15 Uhr "die YouTube-Story". Der Film rekapituliert den Weg, den das Videoportal seit seiner Gründung genommen hat. Die Doku beschreibt auch die Geschichte eines Unternehmens, das vom Belichtungsraum für Hobbyfilmemacher zum wirkmächtigen Medienkonzern wurde. Doch was wird YouTube in Zukunft sein? Der erste Teil schildert den Aufstieg von YouTube als popkulturelle Betrachtung, der zweite (ab 20.45 Uhr) beleuchtet YouTube im Einflussbereich von Geld und Macht. "Die Microsoft-Story" (ab 21.30 Uhr) erzählt die Geschichte von Bill Gates; für die einen ist der Microsoft-Gründer ein revolutionäres Genie, für die anderen ein durchtriebener Geschäftsmann. Um 22.15 Uhr folgt ein Film über "World of Warcraft", das Computer-Rollenspiel, das die Gaming-Kultur weltweit verändert hat. Den Abschluss des Themenabends bildet um 23 Uhr "Rebellen im Internet". Der Film führt in die Welt der sogenannten "Hacktivisten". Sie definieren den kollektiven zivilen Ungehorsam für das digitale Zeitalter neu, allen voran "Anonymous". Die Gruppierung sorgt immer wieder mit Protestaktionen für Redefreiheit, die Unabhängigkeit des Internets und gegen das Urheberrecht für Aufsehen.

7. August, 20.15 Uhr, 3sat: "Die neuen Großeltern"

Im Durchschnitt verbringt jedes dritte deutsche Kind mindestens einen Tag in der Woche bei Oma und Opa. Eine ganze Generation verlässt sich auf ihre Eltern, finanziell und organisatorisch. Die Reportage beschreibt, warum diese Konstellation für alle Beteiligten sehr befriedigend sein kann. Autorin Grit Fischer begleitet unterschiedliche Großeltern-Typen und ihre Enkel. Sie zeigt aber auch, was es für Großeltern bedeutet, wenn sie ihre Enkel nicht sehen dürfen.