Rostocker Gemeinde zieht vom Flüchtlingsboot am Strom ins Kirchschiff

Rostocker Gemeinde zieht vom Flüchtlingsboot am Strom ins Kirchschiff
Internationaler Gottesdienst in Warnemünde
Das Thema "Flucht und Flüchtlinge" steht im Mittelpunkt des Internationalen Gottesdienstes (InGo) in der Hansestadt Rostock. Dazu wird am Freitag, dem 10. Juli 2015, um 18 Uhr unter dem Motto "Walking on the sea" auf die MS "Anton" eingeladen. Das Flüchtlingsboot hat zur "Warnemünder Woche" am Alten Strom in Höhe Leuchtturm festgemacht. Ein Programm bietet die Crew bereits vom 4. bis 12. Juli vor dem Boot.
01.07.2015
Christian Meyer, elkm

"Nach dem Auftakt zum InGo auf dem Schiff wollen wir mit der Gemeinde in die Warnemünder Kirche ziehen. Mit Musik und Trommeln werden wir dort so gegen 18.20 Uhr ankommen", blickt Stefanie Schulten voraus. Die Pastorin der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG) in Rostock hat den Abend erneut gemeinsam mit Studierenden und Ökumenepastor Jens-Peter Drewes vom Kirchenkreis Mecklenburg vorbereitet. Wie immer werde der Gottesdienst in verschiedenen Sprachen gestaltet. "Im Anschluss", ergänzt Pastorin Schulten, "laden wir herzlich zu einem interkulturellen Buffet und Zusammensein im Seitenschiff der Kirche ein".

Der Untertitel des Gottesdienstes "Vom Flüchtlingsboot ins Kirchenschiff" bezieht sich auf die Geschichte vom Sinkenden Petrus im Matthäus-Evangelium der Bibel (Mt 14,25). "Die Geschichte zeigt uns, dass man auch, wenn man das Flüchtlingsboot verlassen hat, immer noch untergehen kann. Denn wer meint, vermeintlich am Ziel und in Sicherheit zu sein, trifft oft auf neue Herausforderungen", so Pastor Drewes. Aktuell gesprochen: Nicht nur Flüchtlinge drohen unterzugehen, auch zahlreiche Helferinnen und Helfer sind überfordert und verlieren den Boden unter den Füßen. Drewes: "Die traurigen und herausfordernden Situationen wollen wir thematisieren. Aber zugleich etwas von der Freude darüber erfahren, dass wir jetzt gemeinsam in einem Boot – eben im Kirchenschiff – sitzen und uns gegenseitig mit dem, was wir mitbringen, ergänzen und bereichern können."